Ausschnitt/Transkription der Dankesrede von Dunja Hayali als Preisträgerin Beste Information, Goldene Kamera 2016

„Leute, […] glaubt eigentlich irgendjemand, dass das irgendwas bringt, dieser ganze Hass? Beim Suchen nach Lösungen, bei dem Ringen nach Kompromissen, bei der Art der Berichterstattung über Flüchtlinge? Legen Sie doch gerne den Finger in die Wunde und streiten sie mit uns, diskutieren sie mit uns, weisen sie uns auf Fehler hin. Wir sind Journalisten, wir sind keine Übermenschen, wir machen Fehler. Deswegen sind wir aber noch lange keine Lügner!
Und Michael hat es grade schon gesagt, zum hunderttausendsten Mal: In einem Land in dem die Meinungsfreiheit so ein hohes Gut ist, darf und muss jeder seine Sorgen und seine Ängste äußern, ohne gleich in die rechte Nazi-Ecke gestellt zu werden, aber – wenn sie sich rassistisch äußern, dann sind sie verdammt nochmal ein Rassist, fertig! Und das müssen sie auch ertragen können. Und ich habe eigentlich – soviel wollte ich eigentlich gar nicht sagen – ich hatte eigentlich nur eine Bitte: Seien sie offen, bleiben sie fair, differenzieren sie. Wahrheit braucht einfach Zeit!
Das sind Dinge die meine Eltern mir mit auf den Weg gegeben haben: Andere und Andersdenkende zu respektieren, Menschen in Not unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion zu helfen, Demut, Anstand, Menschlichkeit, Dankbarkeit. Und ich bin heute sehr dankbar und möchte einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben danken, und ich kann gar nicht hingucken, das ist meine Schwester….“




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